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Thomas Marschler: Für viele
Eine Studie zu Übersetzung und Interpretation des liturgischen Kelchwortes

Zukünftig werden die Katholiken des deutschen Sprachraums bei der Feier der Messe das Kelchwort Jesu in einem veränderten Wortlaut hören: „...mein Blut, das für euch und für viele vergossen wird zur Vergebung der Sünden". Nach langen Diskussionen hat Papst Benedikt XVI. im April 2012 endgültig festgelegt, dass die bisherige Übersetzung der lateinischen Worte „pro multis" mit „für alle" in der bevorstehenden Neuauflage des deutschen Messbuches zu revidieren sein wird.
Was steckt hinter dieser Entscheidung, die weiterhin nicht nur unter Fachtheologen für kontroverse Reaktionen sorgt? Die vorliegende Studie behandelt die Frage nach Übersetzung und Interpretation des Kelchwortes Jesu erstmals unter Berücksichtigung aller wichtigen theologischen Kontexte.
Ein erstes Kapitel zeichnet die Problemgeschichte der vergangenen Jahrzehnte nach, die mit dem Papstbrief von 2012 in ihre vorerst letzte Phase eingetreten ist. Im zweiten Kapitel wird ein umfassender Überblick zur Einschätzung des Kelchwortes Jesu in der historisch-kritischen Exegese des 20. Jahrhunderts erarbeitet, der unterschiedliche Ansätze und Meinungen hervortreten läßt. Den ebenfalls vielfältigen Deutungen der „pro multis"-Passagen in der Theologiegeschichte und ihren systematisch-theologischen Konsequenzen ist das dritte Kapitel der Arbeit gewidmet.
Indem auch die Quellen des zweiten Jahrtausends, die zu unserer Frage bisher kaum beachtet worden sind, ausführliche Berücksichtigung finden, lassen sich Kontinuitäten und Veränderungen zwischen traditioneller und moderner Kelchwort-Exegese deutlicher benennen. Auf dem Hintergrund dieses komplexen Befundes bemüht sich das vierte Kapitel um eine abschließende Bewertung der „pro multis"-Problematik. Am Ende steht das Urteil: Es gibt zwar weiterhin gute Gründe anzunehmen, dass das Kelchwort Jesu, wie es in den Texten der lateinischen Messliturgie rezipiert wurde, auf die Gesamtheit aller Menschen abzielt. Aber die unmittelbar universalistische Auslegung ist keineswegs sicher und alternativlos. Darum erweist sich die konsequente Trennung von philologisch unanfechtbarer Wortübersetzung und theologischer Interpretation, für die sich Benedikt XVI. ausgesprochen hat, als sinnvolle Lösung. Sie beseitigt Inkonsistenzen im Gefolge der bisherigen Übersetzungspraxis und kann gegen Einwände aus der aktuellen Debatte verteidigt werden.



ISBN 978-3-936741-73-5; Erscheinen: Juni 2013 - lieferbar
234 Seiten, kartoniert; Format: 14,5 x 22 cm
Bestell-Nr.: 978-3-936741-73-5 Preis: 28,- EUR Direkt bestellen  Direkt bestellen Warenkorb  In den Warenkorb
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